Warum Nett-Sein sich manchmal lohnt – Die Beachboys von Sansibar

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Man sagt „Nett ist die kleine Schwester von Scheisse“. Und ich behaupte ja immer, dass ich kein netter Mensch bin. Ganz einfach deshalb, damit ich, wenn jemand zu mir sagt „Das war aber nicht nett von dir“, sagen kann: „Ich hab ja auch nie behauptet, dass ich nett bin“. Und schon ist die Diskussion beendet. Ist n bisschen wie ein Freifahrtschein um ab und an ein bisschen nicht-nett sein zu dürfen. Weil sind wir mal ehrlich, wer immer nur nett ist, bei dem stimmt doch was nicht. Ich behaupte ja gar nicht, dass ich ein schlechter Mensch sei, oder ein gemeiner, oder böser oder oder oder. Aber nett, das bin ich nicht immer.

ich wenn ich mal nicht nett binSetzt mir nen Helm auf und zwingt mich dazu was Orangenes zu tragen und ich bin definitiv nicht nett zu euch!

Und jetzt komme ich zu den Beachboys und zu Sansibar. Und mit Beachboys meine ich jetzt keine hotten Surferboys, sondern schlichtweg die Strandverkäufer, die (nicht nur) in Sansibar eben Beachboys genannt werden.

beachboys sansibar

Die Sache mit den Beachboys und warum keiner nett zu ihnen ist

Jeder kennt sie und irgendwie ist kaum einer nett zu ihnen. Oft zu recht, weil jeder kennt die Geschichten, wenn die Strandverkäufer einfach nicht locker lassen, manchmal auch unverschämt werden und einem dadurch einen Urlaubstag versauen können. Und weil Menschen einfach nunmal oft in Schubladen denken, geht man von aus, dass die auf der ganzen Welt so sind. Kennt man einen, kennt man alle.

beachboys sansibar

Sind die Beachboy auf Sansibar anders?

Und da lieg ich nun, seit knapp zwei Stunden bin ich in Kendwa am Strand und hatte bis jetzt einfach meine Ruhe, keiner hat mich beachtet, keiner hat mit mir geredet. Na gut, der Mann an der Rezeption, der meinte: „You’re alone here?“ „Yes“ „Don’t worry, many beach boys“. Noch nichtmal richtig eingecheckt wird man hier schon abgecheckt, dachte ich mir und bereitete mich innerlich schon mal auf die Strandbelagerung ein. Zeit für die nicht-nette Yvonne.

Nichts. Kein Mensch. Es ist Nebensaison.

Ich starre aufs Wasser und bin einfach mal ganz ruhig. Ich mache nichts. Gar nichts. Bin einfach da und genieße.

Dann höre ich Gekeife und laute hektische Stimmen „No, go, go. Leave me alone“ – Irgendsowas in der Art… Es ist mir unangenehm, es zerstört die heile Welt, in der ich mich gerade befinde. Es sind Touristen, die einen der Beachboys anbrüllen. Und das finde ich nicht nett, weil die Art und Weise mich einfach stört. So aggressiv, so überheblich. So will ich nicht sein. Und als der erste Beachboy dann an mir vorbeiläuft und ein lässiges „Jambo“ (das, wie ich gehört habe, nur für Touristen verwendet wird) in meine Richtung wirft, antworte ich mit „Mambo“, er grinst und sagt „poa“ – cool. Was in diesem Fall keine Bemerkung zu meinem Suahili ist, sondern schlichtweg das, was man auf „mambo“ so antwortet. Er fragt, ob ich was kaufen will. Ich grinse und sage, nein und schiebe noch ein „asante“ (danke) hinterher. Er zuckt mit den Schultern, grinst und geht weiter.

So geht es die nächsten Stunden weiter. „Hallo. Wie gehts? – Gut, danke. – Willst du was kaufen? – Nein, danke. – OK, Tschüss.“

Die Beachboys kommen und gehen, ich bin weiterhin nett und sie auch zu mir.

beachboys sansibar

Ibrahim (und er meinte, er hätte auch noch einen anderen Namen, an den ich mich jetzt aber nicht mehr erinnern kann) zum Beispiel.

Eines Tages, mein ganzer Körper juckte von der Quallenattacke vom Vortag, kam er mal wieder den Strand entlang gelaufen. „Mambo. How are you“ „Ahhh, not so well“ Ich bin halt ehrlich. Nach einigem Oh und Ah und Hm, meinte er, dass er eine Geheimmedizin für mich hat. Fünf Minuten später war er wieder da, eine Fanta Flasche in der Hand in der eindeutig keine Fanta war. Es roch nach Essig. Es sei aber mehr als Essig. Geheimmedizin. Auf die betroffenen Stellen soll ich das auftragen und ihm einfach vertrauen, das würde helfen. Es half. Er grinste und wünschte mir noch einen schönen Tag und weg war er. Einfach so. Weil er nett ist. Weil ich nett zu ihm war, war er nett zu mir. Und sonst nix.

beachboys sansibar

Oder Kili, der Massai vom Festland, der einzige, der sich ganz legal im Hotel aufhalten durfte. Alle anderen Beachboys durften eine imaginäre Linie am Strand nicht überschreiten, ohne dass der Wachmann kam und sie fortscheuchte. Selbst, wenn ich mich gerade nett unterhalten habe, ja, ich bin dann einfach auch hinter die Linie gegangen, ist Quatsch, aber soll ja auch der Sicherheit der Touristen dienen. Blabla. Aber ich wollte euch ja von Kili erzählen. Eigentlich heißt er Kilimandscharo und hat seinen Stand im Restaurant des Hotels, wenn er singt ist seine Stimme glockenhell. Als er mitbekam, dass ich Deutsche bin kam er mit einer Postkarte um die Ecke, die er wohl schon seit Monaten bei sich trägt, geschrieben von deutschen Urlaubern, adressiert an ihn persönlich. Warum sie ihm auf deutsch geschrieben haben weiß ich nicht. Vielleicht haben sie sich einfach nichts dabei gedacht, vielleicht dachten sie auch, da wird schon jemand da sein, der deutsch kann. War aber wohl nicht so, oder zumindest niemand, dem er die Postkarte zum übersetzen geben wollte. Als ich sie ihm vorlas, strahlten seine Augen.

sansibar adam

Und dann war da noch Adam, der sich die ganze Zeit für sein schlechtes Englisch entschuldigte und irgendwann dann sagte „Danke, dass du so nett bist zu mir, es macht mich immer glücklich, wenn Menschen nett zu mir sind, die meisten Touristen sind es nicht.“

Das hat mich zum Nachdenken gebracht.

Manchmal ist es so einfach, Menschen glücklich zu machen. Und sind wir mal ehrlich, klar wollen die Strandverkäufer Geld mit den Touristen verdienen. Und genauso klar ist es doch, dass die meisten Touristen mehr Geld zur Verfügung haben. Tut es denn so weh, ein bisschen davon herzugeben? Und tut es denn so weh, einfach mal nett zu sein? Ich sage ja gar nicht, dass alle Strandverkäufer dieser Welt nette Menschen sind und ich sage auch gar nicht, dass alle Touristen nicht-nette Menschen sind, die nichtmal einen Euro hergeben wollen, aber manchmal da geht es doch gar nicht um den einen Euro oder „die Touristen“ oder „die Strandverkäufer“ an sich. Manchmal geht es einfach darum, dass man andere Menschen genauso behandeln sollte, wie man selbst behandelt werden will. Mit Respekt. Und falls man nett zu jemandem ist, der im Gegenzug nicht nett zu einem ist, dann kann man ja immer noch den Schalter umlegen. Hört einfach auf euer Bauchgefühl, nicht jeder, von dem ihr denkt, dass er euch Böses will, will euch tatsächlich nur übers Ohr hauen. Manche sind auch einfach nur nett. Und manche sind einfach nur Jungs, die versuchen ihren Lebensunterhalt am Strand zu verdienen und manchmal ihre Taschen auf die Seite legen und Fußball spielen und dann isses auf einmal völlig egal, wer Tourist ist und wer nicht.

sansibar football on the beach

Und nun frage ich euch: Wie seht ihr das so mit den Strandverkäufern, den Beachboys? Seid ihr nett zu ihnen oder nicht?

Hi, ich bin Yvonne. Reisesüchtig. Schuldig im Sinne der Anklage. Sehr wahrscheinlich falle ich gerade irgendwo von einem Kamel, werde von einer Kobra angespuckt oder schleppe mein Gepäck durch einen Fluß im Dschungel. Es könnte allerdings auch gut sein, dass ich gerade im Schlafanzug auf meinem Sofa in Berlin sitze. Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse Mädchen kommen überall hin. Überall hört sich irgendwie viel spannender an. Seid travelous und folgt mir!

Discussion36 Kommentare

  1. Guter Beitrag! Man sollte eben immer nett sein und nie respektlos und herablassend (wenn ich so manche Touristen sehe, wird mir schlecht!). Auch zu den Jungs, die halt einfach ihren Job machen, sich aber auch freuen, wenn sie mal etwas Smalltalk machen können. Einmal in Thailand saßen wir stundenlang mit zwei Eisverkäufern und haben noch eine Flasche SangSom mit ihnen getrunken – deren Arbeitstag war dann aber erstmal beendet 😀

  2. Ein sehr schöner Artikel. Und ja, nett und höflich sein lohnt sich immer. Es zeugt von Menschlichkeit und guter Erziehung. Jeder Mensch verdient, dass man ihn so behandelt wie man selbst behandelt werden möchte. Schließlich freuen wir uns auch eher über ein Lächeln statt darüber ausgeschimpft zu werden.

  3. Ich war auch auf Sansibar. Dort habe ich James den Strandverkäufer kennengelernt und aus James wurde ein Freund auf Zeit. Für die Dauer meiner Ferien, denn leider hat James kein Telefon und auch keine Adresse … und leider hatte ich einen Job und musste zurück, sonst wäre ich auf meiner Trauminsel geblieben.

    • Guten Abend Sascha
      Ich bin aus der Schweiz und habe mich sehr verliebt in Sansibar.
      Und ich wollte diesen Man nach Zürich einlagen für 2 Monate, um Ihm die Schweiz zu zeigen.
      Leider wurde sein Visum mit der Begründung er würde die Schweiz nicht zum geben Zeitpunkt wieder verlassen verweigert.
      Auch weil ich viel älter sei als er, könne das nicht Liebe sein sondern nur mit anderen Absichten zu tun haben.
      Nun suche ich jemanden aus dem Schengenraum der Ihn einladen könnte am besten ein Mann und von Deutschland. Denn Deutschland ist nicht so streng wie die Schweiz. Ich würde 1000.- Fr. bezahlen.
      Wenn wir über Deutschland ein Visum bekämen.
      Liebe Grüsse Corinne

  4. Super, Yvonne! Ich war zwar noch nie irgendwo, wo es diese Verkäufer gibt, aber ich sehe das genauso wie du!

    Liebe Grüße
    Jessi

  5. Du hast so recht! 🙂
    Ich war in Kenia und habe dort sehr ähnliches erlebt! Zwar waren einige Beachboys oder auch andere Einheimische etwas lästig, aber wenn man nett zu ihnen war, dann waren sie auch nett und wenn man gesagt hat, dass man lieber seine Ruhe haben möchte war das auch okay. Also junges blondes Mädel, fühlte ich mich manchmal wirklich wie ein Magnet. 😉
    Zum Thema „jambo“, in Kenia haben das wirklich alle benutzt, auch in der Schule untereinander ect.
    Ich hab grade total Sehnsucht wieder nach Afrika zu fliegen…. hach…
    naja für mich gehts jetzt ertsmal demnächst nach Albanien!
    lg, Sinah

  6. Ich wünschte, mir würde das nett sein auch immer so gelingen. Nicht nur den Beachboys gegenüber, sondern auch bei sonstigen nervigen Menschen. Leider ist mein Nervenkostüm da etwas dünner gestrickt. Aber ich werde mich zukünftig noch mehr bemühen. Ich versprechs!
    Grüße vom Bodensee
    Udo

  7. Finde es auch unmöglich wie manche Leute die Strandverkäufer auf eine ziemlich aggressive Weise einfach wegscheuchen und wild mit den Händen rumfuchteln. Klar geben sich viele nicht mit einem „nein, danke“ zufrieden und reden weiter auf einen ein – aber wie du schon gesagt hast, wenn es wirklich nötig ist kann man den Schalter immer noch umlegen. Aber es ist sicher nicht falsch es erstmal auf die nette Art zu versuchen. Vor einigen Jahren kam es so zu einem interessantes Gespräch mit einem jungen Mann der aus Irak oder Afghanistan kam. Ich erinnere mich leider nicht mehr genau. Wir saßen da sicher über eine Stunde unter dem Sonnenschirm und es wurde geredet.. über die Reise nach Italien, über die Familie dort und das Leben hier. Am Ende bestand er sogar darauf mir etwas zu schenken.

  8. Ich kanns nicht lassen… Muss ja doch was dazu sagen. Eine Freundin von mir meint immer…

    „Das nett sein wird einfach zu oft als flirten interpretiert“

    Da hat Sie Recht! Wobei ich aber auch glaube, dass „nur“ Frauen damit Probleme haben. Ich mein schon in Deutschland wird man dauernd angemacht. In den meisten Länder gehts da nur nochmal ne Stufe nach oben. Als man fühlt man sich da eher geschneichelt. Ganz so aggresiv sind die Flirts ja doch nicht…

    *räusper* außer Thailand und die Philippinen… Dann sind aber auch keine normalen Mädels mehr =)

  9. Pingback: Das ist "JUST travelous" für euch - Die 5 schönsten Fanfotos - JUST TRAVELOUS

  10. Hi Yvonne,
    wenn ich das lese will ich direkt wieder nach Sansibar oder irgendwo nach Afrika – diese Erfahrungen habe ich schon in vielen Ländern Afrikas gemacht, aber auf Sansibar sind die Menschen einfach noch relaxter und freundlicher als auf dem Festland.

    Als ich das erste Mal in Stone Town war und durch die Gassen irrte, fraget mich Ali T was ich suche – ich wollte zum Friseur; also hat er mich in bester Laune und einem netten Gespräch quer durch Stone Town zu einem kleinen Friseur gebracht – ich ging rein, bedankte mich und verabschiedete mich…als ich wieder raus kam saß Ali T noch immer da – na toll, dachte ich mir, er will doch noch Kohle und/oder mir was verkaufen…er fragte wo ich nun hin möchte; da ich Lust auf einen Kaffee und was zu essen hatte, brachte er mich zurück zur Promenade.
    Dort angekommen, sagte er mir, dass er gehen müsse und wünschte mir einen schönen Tag! Ich war völlig perplex – außer einer kalten Cola, die ich ihm auf dem Weg ausgab hat er nichts von mir gewollt! Er wollte einfach helfen, hatte Zeit und wollte keine Gegenleistung…

    Ich traf ihn in letzten Jahr wieder kaum dass ich von der Fähre in Stone Town gestiegen bin – und er erinnerte sich an mich und meinen Namen! Ich war völlig platt – lud ihn zum Essen ein und hatte einen tollen Abend mit ihm und ein paar seiner Freunde auf dem local fish market…

    Ich liebe Sansibar! Solche Geschichten lassen einen immer wieder zurückkehren.

  11. In Rio werden die Strandverkäufer als Kumpels, ja fast schon echte Freunde angesehen. Während des Verkaufs sind beide Parteien super nett zueinander und meist erzählen die Strandverkäufer ein paar lustige Geschichten. Ist hier überhaupt kein Thema, ob man nett sein sollte oder nicht. Liegt vielleicht auch daran, dass die Strandverkäufer in Rio mitverantwortlich für einen angenehmen Strandtag sind. Sie sind keinesfalls aufdringlich und ohne sie, würde hier keiner sein Mate com Limão (kalter Mate Tee mit Limettensaft), das kühle Skol-Bier, die Sonnencreme die man zu Hause vergessen hat, oder ein paar hübsche Ohrringe für die Freundin direkt an den Strandstuhl gebracht bekommen. Das ist eben Luxus. Man sollte im Strandverkäufer nicht den armen mittellosen Menschen sehen, der einem das Geld aus der Tasche ziehen will, sondern einen Service den man nur am Strand geniessen kann. Grundveraussetzung ist aber auch für die gute Unterhaltung das beide die selbe Sprache beherschen.

    Kenne aber auch das Problem von den aufdringlichen Beachboys. Die können einem echt tierisch auf den … Ist wohl abhängig vom Strand. In Rio jedenfalls kein Problem.

  12. ich finde es absolut erbaermlich, wenn man Strassenverkaeufern, die einem etwas verkaufen wollen, unfreundlich gegenueber tritt, dazu gibt es in Afrika keinen Grund…ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass es wichtig ist, auf Sie zuzugehen und ein Gespraech zu starten, ihnen was anzubieten (kein Geld, aber eine Einladung zu einem Bier usw. ist gerade an Straenden ein gute Moeglichkeit, mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen…auch fange ich nur an zu handeln, wenn ich wirklich etwas kaufen will, wenn nicht, dann sage ich das auch und verschwende damit nicht die Energie einen Strassen (Strand) verkaeufers.
    Wer das alles nicht kann, der sollte in Deutschland bleiben, immerhin sind wir ansonsten die Gaeste in den jeweiligen Laendern und die Strandverkaeufer verdienen mit ihren Aktvitaeten ihren Lebensunterhalt. (der schlecht genug ist)
    ach ja…mit meiner Art habe ich tausende von phantastischen Protraetfotos geschossen und sehr schnell viele Sympathien bei den Einheimischen gewonnen (auch in Sansibar!)

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  14. Ich finde, man sollte grundsätzlich mal ein bisschen entspanner und netter sein. Nicht ständig an allem rumnörgeln und vor allem in fremden Ländern deren Kultur und „Eigenarten“ mit Respekt behandeln. Ich finde, es bedarf wirklich nicht viel mal ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern.

  15. Hach schoen, viele unserer Touristen berichten uns von aehnlichen Begegnungen mit Beachboys, aber auch zB Kunstverkaeufern in den Staedten. Sehr angenehm zu lesen und hat mich sehr fuer unseren eigenen Blog inspiriert.

  16. Pingback: Finale, Finale...Ja, ist denn schon wieder WM?

  17. Ich fahre im Maerz 2014 nach Sansibar. Ich kann nur aus diversen Internetbeitraegen beurteilen wie die Beachboys dort drauf sind. Und diese Beitraege sind den Leuten gegenueber meist negativ. Ich kenne die Strand und Strassenverkaufer in Aegypten und Tunesien. Und was die angeht sind die negativen Beurteilungen durchaus berechtigt. Nach dem fuenften freundlichem Nein, danke sind die es, die agressiv werden. Natuerlich ist Hoeflichkeit gegenueber jederman das oberste Gebot. Aber wenn ich hoeflich mehrmals NEIN sage, sollte das auch verstaendlich sein, oder? Mentalitaet hin oder her. Zu jemandem der mich pausenlos belagert, vollquatscht und mir den letzen Nerv raubt, ganz egal ob im Urlaub oder nicht, zu dem kann und werde ich nicht nett sein. Oder kaufen Sie hierzulande dem nervtoedenden Gebrauchtwagenhaendler auch ein Auto ab, weil Sie wissen das er sein Lebensunterhalt damit verdient?

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  19. Die gleiche Erfahrung habe ich mit indischen Beachboys (und ladies) gemacht, und die Inder können ja auch durchaus aufdringlich sein. Auch hier wurde uns Medizin gegen unsere Cuts an den Händen vom Bouldern in Hampi gebracht. Es waren Blätter einer Pflanze, die wir zerreiben und auftragen sollten. Und es hat absolut gewirkt….

  20. Das Problem sind nicht die Beach Boys, das Problem bist Du!

    „Ich bin zwar nicht stolz darauf, ein Deutscher zu sein, aber doch sehr zufrieden damit, und pfeife darauf, in entlegende Weltregionen zu reisen und die Menschen, die im Gegensatz zu mir dorthin gehören, zu belästigen oder mich von ihnen belästigen zu lassen … Alle modernen Menschen ab 30, die ich kenne, sind der Auffassung, daß Fernreisen prolo, un-öko und gestrig sind“. Das hat Max Goldt bereits 1991 geschrieben, und es ist dem
    nichts hinzuzufügen.

    • Ja, so kann man es sehen.
      Meine Mutter ist auch dieser Meinung.
      Dennoch, ich werde weitere Fernreisen unternehmen.
      Die nächste geht nach Amerika. .

  21. Sehr schöner Artikel! Gefällt mir sehr gut! Das ist von Land zu Land unterschiedlich. Ich bin meist zu nett und in manchen Ländern muss ich lernen, Verkäufer zu ignorieren, weil ich sie sonst nie los bekomme. Es kann auch eine Geduldsprobe sein, wenn man alle zwei Minuten angequatscht wird und ein „nein, danke“ nicht akzeptiert wird. Ich versuche mich immer in deren Situation hinzuversetzten. Man sollte erst einmal gelassen bleiben. Höflichkeit und Respekt sind wichtig! So erlebt man auch schöne Situationen. wie Du sie hattest! Im Grunde würden wir gerne, die Menschen vor Ort mehr kennenlernen.

    Ich habe mit indischen Verkäuferinnen auch schöne Erfahrungen gemacht. Wir haben geplaudert und gelacht und da fiel es auch nicht schwer, z.B. ein paar Fußkettchen zu kaufen. Das Foto ist eines der Schönsten geworden, weil ich eine persönliche Beziehung zu der Person hatte und sie zu mir.

  22. Hallo,
    bin grad ein wenig im Internet am stöbern, weil ich dieses Jahr im November auch nach Sansibar fahre.
    Ich hab jetzt auch nur Erfahrungsberichte gelesen und von der Organisation mit der ich fahre eine Info PDF bekommen in der aber auch eher negativ von Beachboys gesprochen wird und es auch eher heißt man sollte nicht wirklich „Zeit mit ihnen verbringen“, da dass dort nicht als gut angesehen wird. Ich muss zugeben, nach der Info PDF war ich etwas beunruhigt, da es auch allgemein heißt man wird auf der Straße oft angesprochen und angebettelt. Die,die schon in Sansibar waren, wie habt ihr die Situation denn empfunden?
    Das ist jzt mein erster langer Auslandsaufenthalt, deshalb bin ich wenn ich sowas lese wie „man darf unter keinen Umständen als Frau nachts alleine auf der Straße rumlaufen“ ziemlich schnell verunsichert…
    Deshalb schon mal Danke für Antworten 🙂

    • Hallo Nikola, Vorsicht ist immer besser als Nachsicht, aber du solltest dich auch nicht komplett verunsichern lassen. Sicherlich sind auch einige der „Beachboys“ auf einen Urlaubsflirt aus und da musst du natürlich entscheiden, ob du dich da umgarnen lassen möchtest oder nicht. Generell wirst du in vielen Ländern auf der Strasse angesprochen oder angebettelt, meine Erfahrung hat gezeigt, dass solche Situationen meist mit einem freundlichen, aber bestimmten „Nein, danke“ – am besten in der Landessprache – am einfachsten zu handeln sind. Und ansonsten höre auf deinen Bauch: wenn die Straße, die du gerade runterlaufen wollest, ein komisches Gefühl im Magen verursacht, dann nimm dir ein Taxi. Ich für meinen Teil mag es zum Beispiel gar nicht, nachts alleine irgendwo rumzulaufen, wo ich mich nicht auskenne, daher mache ich das eher nicht und nehme Taxis oder suche mir eine vertrauenswürdige Begleitung. Als ich in Stonetown ankam, war ich mir beispielsweise auch zunächst nicht sicher, ob ich gleich mit meiner teuren Kamera um den Hals auf die Strasse soll, daher habe ich die zunächst im Hotelsafe gelassen und mich erstmal umgeschaut um ein Gefühl für die Stadt zu bekommen. Am nächsten Tag, als ich mich schon etwas eingelebt hatte, kam dann die Kamera auch mit und ich hab mich sehr sicher damit gefühlt. Alleine als Frau auf Reisen ist immer auch ein bisschen wie Schwimmen lernen, wenn man das noch nie gemacht hat oder das Land noch nicht kennt: erstmal lieber mit Schwimmflügeln raustrauen, und wenn man sich dann wohler fühlt, dann kann man auch mal in die Wellen des Ozeans springen 😀 Ich wünsche dir eine tolle Reise!

      • Hallo Yvonne,
        Gibt es Kleinigkeiten über die sich die Einheimischen als kleines Gastgeschenk freuen oder kommt das nur überheblich an?
        Ich fliege nach Weihnachten hin und übernachte bei airbnb-Unterkünften, bei nem chilligen Rastaman und mehr weiß ich selber noch nicht 🙂
        Danke und liebe Grüße, Maike

        • Hallo Maike,

          Gastgeschenke sind immer was schönes. Bring doch Gummibärchen oder Kinderschokolade mit, das kommt eigentlich immer gut an. Viel Spass auf Sansibar!
          LG
          Yvonne

  23. Wie sagt man doch so schön… „Don’t Be an Asshole“!

    Auch Beach Boys sind Menschen, genau wie jeder andere. Und so ablehnend wie manche Leute ihnen gegenübertreten… das haben sie nicht verdient. Auch wenn sie manchmal nervig sein können!

  24. Man sollte andere Menschen so behandeln, wie man selbst auch behandelt werden möchte. Und manchmal muss man sich eben anpassen, vorallen in anderen Ländern.

    Grüße Leon.

  25. Komme gerade von Sansibar. Nachdem ich mich am ersten Tag durch die Beach-Boys genervt fühlte, dachte ich mir mit Freundlichkeit, Respekt und Interesse wird es doch für alle angenehmer. Und dann hatte ich gerade durch und mit den Beach-Boys einen wunderbaren Urlaub mit vielen Erlebnissen und netten informativen Gesprächen über Land, Leute und Kultur der Massai. Es hat sich wirklich gelohnt und ein bisschen Herzlichkeit zahlt sich aus.

  26. Ich erwarte auch von anderen Menschen Respekt und korrektes Verhalten, egal wo. Auch in Deutschland ist das leider nicht immer so. Es ist aber zum Glück oft so, daß man etwas angenehmes zurückbekommt und sei es nur ein lächeln. Ich war in Kenia und fahre dieses Jahr nach Tansania. Natürlich gibt es die nervigen und aufdringlichen Typen, aber in der Regel sind die meisten nett und versuchen einfach, etwas Geld für ihr bescheidenes Leben zu sammeln. Oft haben sie keine andere Möglichkeit. Ich habe mich sogar darauf eingelasen. Ali Baba hieß er , hat mir sein Dorf und mehr gezeigt. Er war freundlich und respektvoll, klar wollte er Trinkgeld, aber ich habe es gern gegeben und wir hatten eine Menge Spaß zusammen. Nach zwei Bier war er am Ende in eine Pfütze gefallen, Hakuna Matata! Die anderen muß man höflich und manchmal auch bestimmt abwimmeln, egal ob in Indonesien, Ägypten oder in der Dominikanischen Republik. Ich habe viele tolle Erinnerungen an solche Bekanntschaften, waren sie auch manchmal nur sehr kurz. Ruhe findet man auf jeden Fall in der Anlage, aber draußen ist doch das Leben, das muß man sehen, erfahren, spüren.
    Auch klar, daß wir nicht alle Millionäre sind und jedem Afrikaner helfen können, aber hier und da gebe ich gerne was ab. Diese Menschen haben ein viel schwierigeres Leben als wir. Das sollte man bedenken.

    • Auch 6 Jahre nach deinem Besuch ist es immer noch so, dass annähernd jeder hier ein Lächeln übrig hat. Kurzum, es ist einfach schön ein Lächeln zu empfangen und tut auch nicht weh eines zu verteilen. Hakuna Matata

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