Die Dinge, die ich zurücklasse auf Reisen

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Manchmal da ist es einfach so, dass mein Koffer zu schwer, mein Rucksack zu voll ist oder meine Shoppinggelüste zu groß sind. Und dann, dann lasse ich Dinge zurück. Ein T-Shirt hier, ein Tuch da. Eine Hose dort, einen Rock woanders. Manchmal verschenke ich die Dinge, manchmal (wenn es echt nicht mehr anders geht) dann werfe ich sie weg, manchmal, da lasse ich sie einfach im Zimmer liegen. Manchmal frage ich mich, was mit ihnen passiert, mit den Dingen, die ich liegen lasse. Nimmt sie ein Zimmermädchen mit? Oder werden sie einfach weggeworfen? Freut sich jemand vielleicht darüber oder denkt jemand: Oh nein, da hat jemand etwas vergessen!?

Bei meiner letzten Reise habe ich auch Dinge zurückgelassen. Unter anderem diese Schuhe. Doch diese Schuhe haben eine Geschichte. Und die will ich euch jetzt erzählen.

the shoes I've left behind…3-2

Es gibt eine Sache, die ich immer nur in Thailand mache und sonst nie. Maniküre und Pediküre. Zum einen, weil das dort so günstig ist. Zum anderen, weil ich mir dort für solche Sachen einfach mal Zeit nehme. Ich finde es einfach herrlich, einfach mal ne Stunde dazusitzen und die Nägel gemacht zu bekommen. Ich kann das selber eher nicht so und freu mich dann immer, wenn ich mal einen besonders schönen Nagellack finde. Was mir allerdings schon desöfteren passiert ist, ist, dass ich mir die Nägel direkt danach sofort wieder versaue. Sei es, weil ich mit den Händen im Rucksack rumgruschtle oder weil ich ganz einfach die falschen Schuhe anziehe. So saß ich dann auch vor ein paar Tagen in Bangkok, die letze Maniküre und Pediküre vor unserem Rückflug nach Deutschland. Meine Nägel sahen mega aus und ich wollte meine Schuhe anziehen. Damn, ich hatte mal wieder die falschen Schlappen dabei, die, die zwar unfassbar bequem sind, aber garantiert sofort jede Pediküre versauen. Nämlich blöderweise nicht DIE, sondern die… So, was mach ich jetzt? Barfuß zurück zum Hotel gehen oder gaaaaaanz vorsichtig die Schlappen anziehen? Die kleine Thailänderin, die sich gerade noch hingebungsvoll meinen Nägeln gewidmet hatte, schaut mich trotzig an! „WRONG SHOES!“ Ohje, ja, jetzt ist sie sauer, und ärgert sich sicher, hat sie sich doch solche Mühe gegeben und dann kommt die tollpatschige Deutsche und macht alles wieder kaputt in Sekunden. „Wait!“. Ok, ich setz mich wieder hin. Und dann kommt sie auf einmal mit diesen quietschgelben Schuhen um die Ecke. „Take!“ „Ok, I will bring them back later.“ „No, they are yours now. Its fine.“

Da hat sie mir mal einfach ein Paar Schuhe geschenkt, damit ich mir meine Pediküre nicht versaue. Einfach so.

Wem die wohl gehört haben? Hat die jemand vergessen? Oder waren es ihre und sie wollte sie einfach nicht mehr? Ich weiß es nicht. Aber weil mein Rucksack mal wieder viel zu voll war vor der Abreise (ich hab mal wieder exzessiv auf dem Chatuchak Markt geshoppt), musste ich sie zurücklassen. Aber irgendwie würde es mich interessieren, was aus den Schuhen geworden ist. Doch das werde ich wohl nie erfahren.

Geht es euch genauso? Lasst ihr auf Reisen auch Dinge zurück?

Hi, ich bin Yvonne. Reisesüchtig. Schuldig im Sinne der Anklage. Sehr wahrscheinlich falle ich gerade irgendwo von einem Kamel, werde von einer Kobra angespuckt oder schleppe mein Gepäck durch einen Fluß im Dschungel. Es könnte allerdings auch gut sein, dass ich gerade im Schlafanzug auf meinem Sofa in Berlin sitze. Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse Mädchen kommen überall hin. Überall hört sich irgendwie viel spannender an. Seid travelous und folgt mir!

Discussion8 Kommentare

  1. hahaha… das Thema passt grad perfekt!
    Vor jeder Abreise habe ich die Angewohnheit einmal unters Bett zu schauen um sicher zu gehen, dass ich auch ja nichts zurücklasse (was ich nicht zurücklassen möchte). Letzte Woche kam dabei ein wunderschönes Paar Flip Flops zum Vorschein. Sie sahen absolut neuwertig aus und ich war eh auf der Suche 😉 Am selben Tag habe ich allerdings meine liebste Strickjacke im Bus vergessen…
    Das ist vielleicht so etwas wie ein „Backpack-Karma“?! Immerhin sind die Flip Flops super bequem 😀

  2. Pingback: Der wöchentliche Blick in andere Blogs | Luxushotel Tester Magazin

  3. Vor der Abreise, ganz egal von wo, Türen auf, Türen zu und u.U. noch einmal Türen auf. Auf den Boden, auf die Knie, Blick nach oben, unters Bett!
    Und dann, im Auto, schlechter im Flieger, der Schreck: wo ist denn bloß die Kamera?
    Ist mir leider schon passiert!

  4. Total toll wie du deine Berichte schreibst. Was uns aufgefallen ist, oft vergessen Männer Handyladekabel 🙂 Und Frauen Haarbürsten, wieso auch immer 🙂

    Liebe Grüße
    Uwe

  5. Hihi, die Schuhe bräuchten einen Code wie bei Bookcrossing, damit man nachvollziehen kann, wo sie als nächstes landen.

    Beim normalen Reisen lasse ich eigentlich nur mal was zurück, wenn es kaputt gegangen ist. Bevor ich nach dem 9 monatigen Japanaufenthalt wieder heim bin hingegen, habe ich eine Menge ausgemistet und zurückgelassen. Auch weil ich abgenommen hatte und die Jeans mittlerweile eher in die Kategorie sackartig gehörte 😀 Da war das richtig befreiend und ist alles ganz bewusst in den Müll gewandert.

  6. Oh ja, ich lasse immer etwas zurück… häufig mein Herz (ne, ne, war’n Scherz: das geht immer mit auf Reisen).
    Jetzt mal ernsthaft: grad bei längeren Reisen packe ich meist alte Klamotten (bollerige Shirts, unmoderne Hosen usw.) – und die bleiben zurück. Das schafft Platz für neu Gekauftes. Weil Urlaub ist immer auch Zeit für Shopping-Therapy.
    Und vergessen hab ich leider auch schon das ein oder andere… Ohrringe… Shampoo… Adapter

  7. Während meines vorletzten Urlaubes im Land des Lächelns war ich längere Zeit auf der kleinen Insel Koh Lanta im Süden Thailands. Da meiner Bungalow-Anlage ein kleines Restaurant angeschlossen war, an dem vorzügliches Seafood serviert wurde, aß ich meistens dort und freundete mich quasi mit den Bediensteten an. Da ich aufgrund des guten Preisniveaus bei der Abreise auch mehr besaß, als in den Koffer passte, verschenkte ich einige T-Shirts und Hosen an die Bediensteten. Sie freuten sich riesig. Zu meinem Erstaunen waren fast alle Sachen bei meinem nächsten Aufenthalt noch in Verwendung und wurden noch immer gerne getragen.

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