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Ab nach Laax! Ein Winterwochenende in der Schweiz.

Laax, Schweiz. Der Schnee fällt lautlos vom Himmel und feine Schneeflocke setzen sich für eine kurzen Moment auf meine Nase. Die Landschaft um mich herum besteht nur noch aus einem einzigen Farbton und wirkt so pittoresk, dass jeder Maler vor Neid erblassen würde. Und ich frage mich die ganze Zeit: Kann es denn gerade noch märchenhafter werden? Ja, es kann. In einiger Entfernung höre ich das dumpfe Trampeln von Pferdehufen auf einem verschneiten Weg. Eine Kutsche bahnt sich ihren Weg hinauf auf einen Hügel und ich fühle mich wie in eines der alten tschechischen Märchen versetzt, die ich so liebe.

Kutsche im Winter bei LaaxVerschneite Huette bei einem Winterspaziergang in der SchweizMensch in verschneiter Winterlandschaft in Laax

Wenn man, wie ich, dem Wintersport zugetan ist und das Snowboard das ganze Jahr in Sichtweite im Wohnzimmer steht, dann scharrt man spätestens ab dem 21.12. mit den Snowboardboots auf dem Laminat. Und wieder einmal, wie in den letzten Jahren, lies der erste Wintereinbruch auf sich warten.

Meine Vorfreude könnt ihr euch nicht vorstellen, als es dann endlich in Richtung Berge ging. Ein langes Wochenende in Laax stand an und die Wettervorhersage versprach jede Menge Neuschnee. Das dann aber einige Programmpunkte wegen zu viel Schnee leider ausfallen mussten, konnte ich damals noch nicht ahnen.

Tag 1 in Laax: Wie Sie sehen, sehen Sie nichts.

Laax liegt auf einer Höhe von 1000m und das angrenzende Wintersportgebiet zum Großteil auf 2000 – 3000m. Schneesicherheit ist somit auf den insgesamt 224 Pistenkilometern garantiert. Minütlich schaue ich auf’s Handy, um herauszufinden, wie viele Pisten und Lifte heute geöffnet haben (kleiner Tipp: Schaut euch mal die Inside Laax App an – dort findet ihr alle Infos zum Wetter, zu den offenen Pisten und laufenden Liften auf einem Blick). Und minütlich verschlechtert sich meine Laune, denn aufgrund von Wind und schlechter Sicht bleiben nur noch 12 Pistenkilometer und 2 Lifte übrig.

Gut, denke ich mir, machen wir das Beste draus. Denn wie sagte bereits der bayerische Komiker Karl Valentin so schön: „Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.“

Blick vom Sessellift in LaaxSelfie auf der Piste

Ich schnappe mir mein Brett, laufe zum Lift, steige ein und freue mich auf die nächsten Stunden. Es geht hoch und wieder runter, hoch und wieder runter, … und das in einer Dauerschleife. Es sind kaum Menschen auf der Piste, die 2 Abfahrten habe ich fast für mich alleine. Ein Träumchen!

Nach ein paar Stunden meldet sich mein Magen zu Wort. Ich bin mit einer Gruppe Bloggern unterwegs und zum gemeinsamen Mittagessen treffen wir uns alle im Café „NoName“, direkt am Eingang zum Freestyle Park mit der weltgrößten Halfpipe. Ich habe noch ein kleines bisschen Hoffnung ein paar Profis dort bei ihren Tricks zu beobachten. In ein paar Tagen findet das LAAX Open statt, ein riesiges Freestyle-Event, bei dem sich die Elite der Szene die Klinke in die Hand gibt. Aber: Zu viel Schnee vereitelt mir leider die Vorfreude auf ein spannendes Fotomotiv. Schade eigentlich. Aber Laax hat auch noch andere schöne Blickwinkel.

Innenansicht vom Café NoName in LaaxAnsicht einer Huette auf der Skipiste

Tag 2 in Laax: Winter. Wunder. Land.

Wieder schaut die Vorhersage für den Tag nicht so dolle aus. Das Early Bird Snowboarden muss leider abgesagt werden, stattdessen begeben wir uns auf eine kulinarische Winterwanderung durch eine märchenhafte Schneelandschaft.

Wir versinken teilweise bis zu den Knien im frischen Tiefschnee. Die Bäume tragen weiße Mützen und vom Himmel rieseln unaufhörlich große Schneeflocken. Die Landschaft wirkt perfekt und friedlich und außer dem Knirschen unter unseren Füßen dringen kaum Geräusche zu uns durch. Könnte ich doch nur ewig hier bleiben!

Verschneite Huette mit roten FensternPerson vor Schneekulisse in LaaxBlick auf einen Wald in Flims

Leider versperren uns die Wolken die Sicht auf die umliegenden Berge. Ich kann nur erahnen, wie traumhaft schön es hier bei perfektem Wetter sein muss. Wieder einmal erstrahlt die Natur in einem absoluten Perfektionismus und löst ein Gefühl in mir aus, wie es keine Metropole dieser Welt schaffen kann. Zwischen der weißen Landschaft finden sich braune Tupfer und Holzhütten trotzen den Gegebenheiten der Natur.

Winterweg im Umland von LaaxFassade einer alten BauernhuetteFrau in pinker Jacke vor verschneitem Wald

Irgendwo findet sich eine einsame Bank und schreit förmlich danach, dass ich mich jetzt sofort hierhin setzen und die Aussicht genießen soll. Mir bleibt aber keine Zeit, am späten Nachmittag habe ich noch ein „Date“ in der Freestyle Academy. Weiter gehts.

Eigentlich sollte ein „Date“ ja romantisch ablaufen und nicht, dass man sich kopfüber in ein Becken voller Schaumstoff fallen lässt. So geschehen aber in der Freestyle Academy, wo wir unter fachmännischer Anleitung einen Einführungskurs absolviert haben. Mein Fazit: Trampolin hüpfen macht Spaß, bei allen anderen Sachen habe ich mich aber selten dämlich angestellt.

Kinder in der Freestyle Academy LaaxSkating Rampe in der Freestyle Academy

Tag 3 in Laax: Uf widerluege und bis bald.

Der Tag der Abreise. Leider. Ich versuche möglichst zeitig aufzustehen, um noch ein paar Mal die Piste rauf und wieder runter zu fahren. Die Sicht wird besser, ich packe meine Kamera ein und plane noch ein paar Fotostopps einzulegen. Im Endeffekt sind die Bedingungen aber so traumhaft, das ich mich zwischen dem Fahren und dem Fotografieren entscheiden muss. Und, ihr könnt es sicherlich erraten, das Fahren hat einfach gewonnen. Trotzdem möchte ich euch 2 Handy-Schnappschüsse nicht vorenthalten.

Liftanlage in LaaxPistenansicht im Laaxer Skigebiet

Was du noch über Laax wissen solltest.

Kulinarischer Hochgenuss: Wenn die Schweizer etwas bis zu Perfektion können, dann ist es Kochen. Wäre ich nicht den halben Tag sportlich unterwegs gewesen, wäre ich wohl kugelrund wieder nach Hause gekommen. Meine kulinarischen Empfehlungen möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten. Probiert unbedingt das Käse-Fondue im Bergrestaurant Tegia Larnags nach einem anstrengenden Tag auf der Piste. Lasst euch vorzügliche Birnenravioli als Spezialität des Hauses im Restaurant Conn servieren. Oder kommt in den Genuss pan-asiatischer Köstlichkeiten im Restaurant Nooba.

Kaese Fondue in der Schweiz

Grüne Energie: Laax ist Grün, auch im Winter. Ich fand es sehr spannend mehr über das ganze Konzept zu erfahren. Erneuerbare Energien, Wasserkraft, Reduzierung von fossilen Energiequellen auf ein Minimum, Verwendung lokaler Produkte im Lebensmittelbereich und Recycling sind nur einige der Schlagworte. Mag ich! Falls euch das Thema auch so interessiert, dann erfahrt ihr mehr darüber auf der Homepage vom Resort. Absolut genial und nachahmenswert, sag ich euch.

Schlafen mit Aussicht: In fussläufiger Entfernung zur Talstation befindet sich das Appartement-Hotel Peaks Place. Meine persönliche Empfehlung für eine geruhsame Nacht. Die Wohnungen sind modern und puristisch eingerichtet und das Essen im Restaurant ist, wie sollte es anders sein, wahnsinnig lecker.

Innenaufnahme vom Hotel Peaks Place

Heidi-Klischee Adieu: Was ich persönlich am Wintersport furchtbar finde, ist Après-Ski mit DJ Ötzi und Antonia aus Tirol. Kennt ihr, oder? Schreckliche Musik (kann man das überhaupt so nennen?), grölende Menschen und Heidi-Alpen-Charme. Doch Laax ist anders. Hier findet man moderne Architektur, Bars und Restaurants mit Stil, Lounges, Hiphop, Beatboxing, für einen rundum entspannten Wintertrip. Ich hab mich selten so wohl im Winterurlaub gefühlt.


Hinweis: Ich wurde auf diese Reise vom Tourismusverband Flims Laax Falera eingeladen. Vielen Dank dafür! Alle Ansichten und Meinungen sind und bleiben meine eigenen.

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