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Wie es ist, als Butler in einem Luxus-Hotel zu arbeiten

„Hallo, ich bin Tobi, euer Butler.“ Er strahlt über das ganze Gesicht. „Darf ich euch den Tee im Zimmer servieren?“ „Ehm, ja.“ Ich bin ein bißchen sprachlos. Ich hatte noch nie einen Butler. Ich war zwar schon desöfteren in richtig schicken Hotels, aber ein eigener Butler, das war eine Premiere. Ein bißchen ungewohnt ist das Ganze schon, vor allem, weil in meinem Kopf Butler einfach immer um die 50 sind und mit englischem Akzent sprechen. Ja, ich hab das volle Klischeeprogramm im Kopf. Aber Tobi ist 21 und hat nicht mal einen Hauch von englischem Akzent. Butler-Klischee nicht erfüllt. Aber höflich ist er und zuvorkommend und nur wenige Minuten später ist er dann mit unserer Teatime zurück und dekoriert alles so auf dem Tisch, dass man Angst hat etwas anzufassen, man könnte ja krümeln.

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Mit einem Blick auf den Balkon und einem sanften Lächeln verabschiedet sich Tobi dann: „Passt auf die Affen auf, die sind manchmal etwas zu neugierig“. Affen auf dem Balkon und ein eigener Butler. Jetzt bin ich wirklich sprachlos

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Das Samabe Bali Suites und Villas kommt generell dem sehr nahe, was ich mir unter einem richtigen Luxushotel so vorstelle. Nicht nur wegen des Butlers und der Affen – auch wenn das Hotel wohl gerade fast voll gebucht ist, trifft man kaum jemand, was vor allem daran liegt, dass es zum einen gerade mal 39 Suiten, 7 Penthouse Villen und 35 freistehende Villen gibt, und das auf 8 Hektar Gelände. Zum anderen verbringen vor allem die Villa-Gäste ihren Urlaub wohl eher in der eigenen Villa mit Pool – was unter anderem auch daran liegt, dass dort oft Honeymooner einchecken.

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Tobi, unser Butler, kommt eigentlich aus Deutschland und macht ein halbes Jahr Praktikum im Samabe, bevor er studieren geht. Bis er Butler wurde, hat er quasi schon fast jeden anderen Job im Hotel gemacht, erst war er Bellboy, hat den Gästen die Koffer gebracht, dann war er im Büro beim Operating und schließlich noch an der Rezeption, bevor er dann zum ersten Mal sagen konnte: „Hallo, ich bin Tobi, euer Butler“. Man sieht ihm an, dass er happy ist mit dem Job, aber wie könnte es auch anders sein, bei solch einem Arbeitsplatz. „Ich bin schon alleine glücklich, wenn ich jeden Tag das Meer sehen kann“, sagt er und grinst über beide Backen.

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Acht Stunden arbeitet er täglich, an sechs Tagen die Woche. Am Anfang hat er am freien Tag immer nur geschlafen, bis er sich an den Rhythmus gewöhnt hatte, mittlerweile versucht er so viel wie möglich von Bali zu entdecken an seinem freien Tag. Er ist einer, von 12 Butlern im Samabe. Meistens ist er mit Room Service beschäftigt, manchmal begleitet er aber auch Gäste auf Ausflügen. Egal, was kommt, was die Gäste wollen, ist sein Job, sagt er. Ob es auch schon mal komische Anfragen gab, verneint er. Vielleicht will er auch nichts dazu sagen. Ein Butler soll ja auch für seine Verschwiegenheit bekannt sein. Vier Sprachen spricht er (deutsch, indonesisch, englisch, französisch) und er lernt noch balinesisch. Viel Trinkgeld bekomme er allerdings keins, meistens sind es nur kleine Dollarbeträge, das hat mich dann doch gewundert. Seinem eigenen Butler gibt er allerdings immer viel Trinkgeld, sagt er. Ja, unser Butler wohnt außerhalb des Resorts mit Freunden in einer eigenen Villa, mit eigenem Butler.

Hinweis: Samabe Bali Suites und Villas hat mich für eine Nacht eingeladen.

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