Berlin Festival – Und ich tanzte auf einem stillgelegten Flughafen
Das Gefühl trägt einen immer weiter, auch wenn die Schritte schwerer und schwerer werden. Das Herz klopft im Rhythmus der Musik und auf einmal fühlt man sich so frei. Als würde man auf Wolken schweben. Man schaut nach links. Man schaut nach rechts. Den anderen geht es genauso. Und dann ist da nur noch die Sonne, die Musik und du tanzt. Als würde keiner zusehen.
Es gibt viele Dinge, die Berlin einzigartig machen. Eines davon ist der stillgelegte Flughafen Tempelhof. Und wer einmal auf dem alten Rollfeld lag und in die Sonne geblinzelt hat, seine Runden mit dem Fahrrad darauf gedreht hat oder die Kite Surfer beobachtet hat, wird wissen, warum ich Berlin so sehr liebe. Und am Samstag habe ich getanzt. Auf dem Flughafen. Und ich war nicht alleine. 15 000 andere zog es dieses Wochenende zum Berlin Festival.
Ich finde Festivals sind wie Reisen, wenn auch nur für ein Wochenende, einen Tag oder nur ein paar Stunden. Um einen herum: nur glückliche Menschen. Wippende Hüften, mitsingende Lippen, strahlende Augen. Und meine Augen strahlten besonders bei einer Band, einer Band die ich bis dato nicht kannte und die sich sofort in mein Herz gespielt hat. Firefox AK. Hört euch einfach das, das und das hier an und ihr werdet wissen warum.
Und mit Boom, Boom, Boom im Ohr zog es mich zum Art Village. Die Sonne suchte sich ihren Weg durch die großen Hangar-Fenster und tauchte die Kunstwerke in diesem Moment in ein surreales Licht. Ein Scheinwerferlicht von ganz weit oben. Zu Recht.
Mit vor Rauch tränenden Augen konnte ich doch den Blick nicht abwenden von diesem Meisterwerk aus Toast. Aus Toast. Leicht gebräunt, stark getoastet oder auch komplett verbrannt. Und auf einmal sieht man in das Gesicht von Amy.
Und dann dreht man sich um und sieht in das Gesicht der Geschichte.
Und während die Musik weiter in meinen Ohren tanzt, gehe ich durch die alte Abflughalle zurück in mein Berlin.