Die Gesichter von Borneo – Und die Geschichten dahinter
Ich bin noch ganz geflasht von meiner Reise nach Borneo. Das war Reisen, so wie ich mir es immer wünsche. Mit Dschungel und ganz nah an den Menschen (und kaum Touristen) und Inseln auf denen einfach mal NICHTS ist, außer je einem Hotel und auch ganz vielen tollen Menschen. Borneo, oder besser gesagt: Kalimantan (so heißt der indonesische Teil von Borneo nämlich eigentlich) gehört definitiv zu meinen Highlights von 2013. Weil es da einfach noch so ursprünglich ist und Massentourismus noch lange dort ein Fremdwort sein wird. Weil der Dschungel einen verschluckt und die Inseln einem den Atem rauben. Und die Menschen, die Menschen dort, ach seht selbst…
(Kleiner Klick auf die Bilder – große Wirkung!)
Die Gesichter von Borneo
Sie war still und schaute uns nur mit ihren großen Augen an, die Kleine jedoch, mit dem roten Kleid und den Zöpfen inszenierte eine ganze Show, die uns das Mittagessen in dem kleinen Warung in Sangatta sehr versüßte. Mit den Händen vor ihren Augen stolzierte sie an uns vorbei, nur um sich dann blitzschnell umzudrehen und eine Grimasse zu ziehen. Die Große jedoch, die wahrscheinlich immer ein bißchen im Schatten der Kleinen steht, war es, die uns mit ihren tiefen Blicken in den Bann zog.
Es war irgendwo in der Nähe von Muara Wahau, als wir kurz Stopp machten um auf dem Markt einige Lebensmittel fürs Abendessen einzukaufen. Eine Frau kam auf mich zu, ein Baby auf dem Arm. Immer wieder zeigte sie auf die Wangen des Babys. Da ich nicht verstand, was sie von mir wollte, fotografierte ich es einfach. Doch sie ließ nicht locker. Unser Guide übersetzte dann: Sie wollte, dass ich das Baby auf beide Wangen küsse, damit das Baby meine lange Nase bekäme. Mein Herz stand kurz still. Und dann küsste ich das Baby. Fest auf beide Backen.
Vom Papa des Babys bekam ich dafür beide Daumen hoch! Und ich musste innerlich lachen, denn seine Nase war mindestens genauso lang wie meine.
Auf dem Markt in Sangatta waren alle ganz wild darauf fotografiert zu werden. Und alle zeigten auf diese Frau, dass ich unbedingt sie auch fotografieren sollte. Sie jedoch war ganz schüchtern und wusste gar nicht so genau, wie ihr geschah. Über das Foto hat sie sich aber doch gefreut. Auch wenn es im ersten Moment nicht so aussah.
Eine der wichtigsten Personen auf Borneo für uns ist sicherlich unser Guide Ahmad, oder besser gesagt Nanang, denn so ist sein Spitzname. Immer mit einem fetten Lachen im Gesicht und eigentlich fast nie ohne seine coole Sonnenbrille zeigte er uns sein Borneo, seine Insel. Und die indonesische Küche. Alter Falter, konnte der kochen!
Ulfa begleitete uns auch auf unserer Tour durch den Dschungel. Denn irgendwann will sie auch mal Guide sein und Touristen ihre Insel zeigen.
Ich weiß nicht, wie er heißt, aber sein Job war es uns mit dem Boot von Sangatta in den Kutai Nationalpark zu bringen, daher haben wir ihn immer Bootsmann genannt. Sein Lachen war ansteckend und seine positive Ausstrahlung zum greifen.
Der Ranger hat uns mit auf Tour genommen zu den Orang Utans, dabei hab ich ihn desöfteren fast umgerannt, weil er immer wieder plötzlich stehen blieb und in die Luft gestarrt hat. Es hat lange gedauert, bis wir einen Orang Utan zu Gesicht bekommen haben, und bis zu dem Zeitpunkt haben wir den Ranger fast nie lachen gesehen (außer das eine Mal, als ich mich geweigert habe über einen Baumstamm zu balancieren, weil ich Angst hatte ins Wasser zu fallen). Aber dann als wir dieses eine unglaubliche Erlebnis hatten, da war er auf einmal tiefenentspannt und hat sich grinsend in die Bäume gelegt.
Unsere Begegnung mit Labu und ihrem Baby Bumi, auf deutsch: Kürbis und Erde, kann man einfach nur als magisch beschreiben. Dazu bald mehr.
Den kleinen Frechdachs trafen wir auf der Straße nach Wehau. Als wir gerade lauthals am Singen waren. Den Videobeweis dazu gibt es hier.
Nach dem Dschungel ging es dann mit dem Boot nach Nunukan, einer minikleinen Insel im Maratua Atoll.
Auf Nunukan haben Christoph und ich dann Tauchen gelernt. Und wie ihr am fetten Grinsen im Gesicht von Christoph sehen könnt, hat uns das voll geflasht, was auch an Beat lagen, unserem Tauchlehrer auf Nunukan, der nicht nur ein unfassbar toller (und verrückter) Mensch ist, sondern auch der beste Tauchlehrer, den wir uns wünschen konnten. (Auch dazu bald mehr!)
Und auch sie war schuld daran, dass wir jetzt süchtig nach Tauchen sind: Ladina, die gerade ihre Ausbildung zum Dive Master bei Beat auf Nunukan macht und uns auch einiges beigebracht hat.
Nach unserer Tauchprüfung (die wir beide mit Bravour bestanden haben) ging es dann noch ein paar Tage nach Nabucco, der Schwesterinsel von Nunukan. Dort arbeitet unter anderem Flori, der eigentlich das schönste Lächeln dort hat, sich aber für das Foto irgendwie nicht ganz getraut hat.
Auf der Bootsfahrt nach Nunukan und Nabucco trafen wir ihn, der, mit einem Lächeln im Gesicht, genauestens die Touristen beobachtete. Wahrscheinlich dachte er sich, dass wir gar nicht wissen, in welches Paradies er uns gerade bringt… und auf dem Rückweg hat er genauestens meinen Fuß beobachtet, damit der auch ja gut gebettet ist, hat er mir extra eine Rettungsweste drunter gelegt…
Hinweis: Diese Reise wurde uns ermöglicht vom Reisecenter Federsee.