Münchner Geschichten. Oder: Wie man München überlebt
Also mal ganz ehrlich, so unter uns: Ich mag München nicht. Kann gar nicht genau sagen warum, aber ich komm einfach nicht drauf klar. Ich mein, an sich ist München ja hübsch und es gibt ganz viele Menschen, die hier leben, die ich sehr gerne mag. Und München kriegt mich auch immer wieder rum. Irgendwie. So für eine Nacht. Ein Zwinkern, ein „ach Gott ist das schön“, ein tiefes Aufseufzen, einmal drüber schlafen, aber dann. Aber dann macht man die Augen auf, sieht nach links (oder rechts) und auf einmal ist der heiße Flirt von letzter Nacht irgendwie gar nicht mehr so toll. Und man will nur noch weg. Und weil es aber eine Stadt ist und kein Mensch, kann man ja nicht einfach sagen: „Du, meine Eltern kommen gleich zum Brunchen vorbei“ und die Sache ist gegessen. Man ist dann einfach da. Mitten drin. Und dann muss man selbst gehen oder lernen mit der Gesamtsituation nicht mehr unzufrieden zu sein.
Der Himmel über München: Blau-Weiß. Fast.
Und wenn man bleibt (und manchmal muss man das. Arbeit und so), dann passieren einem Geschichten. Münchner Geschichten. Wie die mit dem Busfahrer, den ich gefragt habe (nett) ob der Bus denn da und dahin fahren würde und er so: „Woher soll ich das wissen? Schaust halt auf den Plan“. Oder das mit dem Starren. Die Münchner starren einen an, also nicht nur mich, sondern generell. So von schräg unten quer über den Rand der teuren Designerbrille. Und ich denk dann immer: Alter, hab ich da was? Angeblich meinen die das ja nich bös, sagt man. Also andere Münchner sagen das.
Und über was die reden. Ich hab da ja mal ne Studie gemacht. So am Zeitungskasten.
Bier, Fußball, nackte Menschen und Menschen, die ausrasten. Sagt im Endeffekt alles über München.
Also wenn ihr mich fragt, ich habe keine Ahnung wie man in München überleben kann. Ernsthaft nicht. (Und nein, das Argument, dass man hier ja so viel in der Natur machen kann, zählt bei mir nicht. Ski fahren kann ich nicht und in Berlin gibt es mehr Seen. Und schönere. Meiner Meinung nach.) Aber es gibt da so ein paar Tipps, die helfen können, München erträglicher zu machen, falls man tatsächlich mal länger in München bleiben muss als für eine Nacht.
– man fängt an Bier zu trinken
– man kauft sich ein Dirndl (oder Lederhosn)
– man gewöhnt sich den Starr-Blick an
– man fährt auf gar keinen Fall Bus
– man geht Pizza essen und Spritz trinken in der Pizzeria Europa. Meiner Meinung nach die beste Pizzeria in ganz München. (Aber ich war auch nur in dieser einen)
Disclaimer: Das ist alles nicht ganz so ernst gemeint. Ernsthaft nicht.