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Günstig übernachten in Havanna – So findet ihr eine private Unterkunft auf Kuba

Eine Reise nach Kuba steht sicherlich bei vielen auf der Wunschliste ganz weit oben. Die einen denken dabei an Varadero, Strände, All Inklusive. Die anderen – an etwas anderes. Ganz ehrlich: wer seinen Urlaub auf Kuba in Varadero verbringt, der kann meiner Meinung nach auch gleich woanders hinfliegen. Varadero hat mit dem „echten“ Kuba so viel zu tun wie die Freiheitsstatue mit Paris. Also schon irgendwie, aber irgendwie halt eben auch nicht.

Kuba Havanna

Einfach mal das ECHTE erleben

Wer mehr von seiner Reise nach Kuba will, wer das „Echte“ erleben will und tief in die Kultur und den Alltag von Kuba eintauchen will, der sollte meiner Meinung nach um Varadero einen weiten Bogen machen. 2010 war ich das erste Mal auf Kuba und hatte damals ein Hotel am Playas del Este gebucht, 20 Minuten von Havanna entfernt. Für mich war das damals optimal, ich hatte Strand, Havanna war nicht weit und ich bin von dort ein paar Tage rumgereist um mir noch mehr von Kuba anzusehen. Damals habe ich mir selbst versprochen irgendwann wieder nach Kuba zu kommen und dann einfach nur in Havanna zu bleiben, denn diese Stadt hat mich einfach fasziniert. Doch ich wollte nicht einfach ein Hotel buchen in Havanna, ich wollte das GANZ Echte, ich wollte bei Einheimischen wohnen. Lange bevor es „in“ war Apartments im Urlaub zu mieten oder bei Einheimischen zu übernachten, gab es auf Kuba nämlich bereits die Casa Particular (übersetzt: Privatwohnung).

Kuba Havanna

Was sind Casa Particulares?

Seit 1997 dürfen Einheimische auf Kuba Zimmer in ihren Wohnungen oder auch ihre ganze Wohnung an Touristen vermieten, wodurch sich vielen eine ganz neue Einkommensquelle erschlossen hat. Zum einen konnte man diese Casa Particulares auf verschiedenen Internetseiten buchen, kam über Telefonnummern in Reiseführern an Kontakte oder hat sich einfach vor Ort durchgefragt. Es war nicht immer einfach, aber für Individualreisende auf Kuba definitiv die ultimative Übernachtungsmöglichkeit. 2010 fand ich das noch super spannend und aufregend, doch mittlerweile ist es ganz normal geworden im Urlaub Privatunterkünfte zu mieten durch Buchungsplattformen im Internet.

Und das macht sich auch auf Kuba bemerkbar. Wimdu ist einer der ersten Anbieter von Privatunterkünften bei dem man nun auch Zimmer und Wohnungen in Kuba mieten kann. Allein für Havanna bietet Wimdu mittlerweile fast 170 Unterkunftsmöglichkeiten. Vom einfachen Zimmer bis zum luxuriösen Apartment. Bei airbnb werden zwar auch Unterkünfte auf Kuba gelistet, von Deutschland aus buchbar sind sie allerdings (noch) nicht.

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Wir hatten uns dafür entschieden bei Loly und ihrem Ehemann Junior zu wohnen. Warum? Die Bilder ihrer Wohnung sahen einfach so schön nach Havanna-Charme aus und wir wollten keine Wohnung für uns alleine sondern eben auch Einheimische kennenlernen. Loly und Junior vermieten vier Zimmer (ab €24 die Nacht pro Zimmer) in ihrer Altbauwohnung über Wimdu, der Schwager in Deutschland hat die Wohnung dort vor einiger Zeit angemeldet. Mittlerweile ist es ihre Haupteinnahmequelle, neben der Übernachtung bieten sie auch noch Frühstück und/oder Abendessen an.

Pirvate Unterkunft Havanna Kuba

Wir haben uns bei Loly und Junior gleich wohlgefühlt, die Wohnung liegt ganz in der Nähe des Malecon und bietet sich perfekt dazu an Havanna zu Fuß zu erkunden. Und die beiden waren einfach herzallerliebst.

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Für mich war diese Option die beste Möglichkeit das „echte“ Havanna kennenzulernen (und das eben auch recht günstig). Und ja, meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. In diesen Tagen bei den beiden habe ich viel über den Alltag in Kuba erfahren, die beiden nahmen uns mit in Hinterhofrestaurants in die sich andere Touristen nie verirren würden und kannten immer irgendjemand, der genau der Richtige war für was auch immer wir gerade tun wollten. Sei es die Nachbarin, die zur Maniküre kam oder der Freund von Junior der genau den richtigen Oldtimer hatte um endlich mal die Finca Hemingway zu sehen.

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Ich kann euch das also nur wärmstens ans Herz legen. Sucht euch eine private Unterkunft in Havanna, wenn ihr euch danach fühlt am besten auch nur ein Zimmer in einer Wohnung.

Wer sollte auf gar keinen Fall eine private Unterkunft in Havanna mieten?

Ja, ganz ehrlich, das ist vielleicht nicht für jeden etwas. Wenn ihr auf Luxus steht und 24h garantiert fließend (Warm-)Wasser und Strom haben möchtet dann ist das sicherlich nichts für euch. Aber ganz ehrlich, dann ist auch Kuba nichts für euch. Kuba und im speziellen Havanna ist eine Herausforderung, kein nullachtfuffzehn Reiseziel (es sei denn ihr entscheidet euch doch für Varadero).

Was ihr beachten solltet, wenn ihr eine private Übernachtungsmöglichkeit in Havanna sucht:

Wichtig ist natürlich die Lage. Es nützt euch die schönste Wohnung nichts, wenn ihr jedes mal ein Taxi braucht um irgendwohin zu kommen. Das ist zwar auf Kuba recht günstig, nervig ist es aber trotzdem. Die Wohnung von Loly und Junior fand ich zum Beispiel deswegen auch so gut, weil man ganz easy zu Fuß alle wichtigen Sehenswürdigkeiten in Havanna erreichen konnte. Recherchiert also im Vorfeld etwas, vor allem, wenn ihr euch auf Kuba und in Havanna nicht auskennt.

Ganze Wohnung oder nur ein Zimmer? Gute Frage! Der Vorteil einer ganzen Wohnung für sich ist natürlich, dass man seine Ruhe hat. Der Nachteil? Wenn mal etwas nicht funktioniert (und das passiert auf Kuba schon ab und zu) muss man erstmal den Vermieter erreichen. Zudem muss man entweder immer essen gehen oder sich selbst versorgen (und das ist auch beides nicht so einfach auf Kuba, manchmal gibt es kein Brot oder Butter, geschweige denn bestimmte Leckereien auf die man so Lust hat). Ich fand es extrem hilfreich, dass wir zum einen jeden Morgen unser Frühstück direkt in der Wohnung essen konnten und Loly und Junior uns auch immer Tipps gaben, wo wir essen gehen können bzw uns direkt mitnahmen zu ihren Lieblingsrestaurants. Ich würde also immer zu einem Zimmer tendieren.

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Vorbuchen oder vor Ort was suchen? Wenn ihr auf Nummer sicher gehen wollt, dann würde ich euch raten im Voraus etwas zu buchen. Zumindest für die ersten Nächte. Über die klassischen Buchungsplattformen geht das ja an sich ganz einfach und dank des Bewertungssystem könnt ihr euch so auch direkt ein Bild von euren Vermietern machen. Falls ihr länger auf Kuba unterwegs seid, dann würde ich den Rest allerdings spontan vor Ort organisieren. Die Kubaner sind generell sehr hilfsbereit und wenn ihr auf der Insel rumreist, dann hat mit ziemlicher Sicherheit jeder Vermieter irgendwo Verwandte bei denen ihr dann im nächsten Ort unterkommen könnt. Wichtig ist dabei, dass eure Unterkunft offiziell als Casa Particular gelistet ist, sonst könntet ihr und euer Vermieter Probleme bekommen. Das erkennt ihr an sich ganz einfach an dem Schild an der Haustür mit einem blauen ankerähnlichen Symbol unter dem „Arrendador Divisa“ (Vermieter im Austausch gegen Devisen) steht. Ihr könnt natürlich auch Internetkarten besorgen, damit könnt ihr euch an Wlanspots ins Internet einloggen und dann dort nach privaten Unterkünften suchen. Wlanspots erkennt ihr in der Regel daran, dass zB vor Hotels eine große Menge Menschen auf der Straße sitzen und auf ihr Handy starren (wenn man das Wlan im Hotel nutzt muss man etwas bestellen).

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Was solltet ihr sonst noch bei einer Individualreise nach Kuba beachten?

Wenn ihr nicht über einen Veranstalter bucht, dann müsst ihr euch eine sogenannten „Touristenkarte“ besorgen, das ist quasi euer Visum. Bekommt ihr in jedem Reisebüro (oder auch über die Airline mit der ihr fliegt) für €25.

Es empfiehlt sich Bargeld mitzunehmen, allerdings solltet ihr da natürlich super vorsichtig sein. Geld abheben am Automaten geht an sich auch, allerdings könnt ihr mit manchen Kreditkarten nur am Bankschalter direkt oder mit manchen sogar gar kein Geld abheben. Und manchmal funktioniert (rein technisch gesehen) einfach gar nichts, daher ist es immer gut nicht erst auf den letzten Drücker bzw letzten Geldschein sich um Bargeld zu kümmern.

Wart ihr schonmal auf Kuba? Wo habt ihr da übernachtet? Hotel oder privat Unterkunft? Was würdet ihr empfehlen?

Hinweis: Dieser Artikel wird euch präsentiert in Kooperation mit wimdu.

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