| |

Maskat im Oman, eine Stadt zwischen der Zeit

Manchmal da kann man irgendwie gar nicht in Worte fassen was man sagen möchte. Nein, anders. Manchmal will man etwas mit Worten beschreiben, die einem dann nur noch wie aneinandergereihte Buchstaben vorkommen, aber nichts von dem einfangen, was man sagen will. So ist das mit dem Oman. Ali Baba, Sindbad, Tausend und eine Nacht, ein Land aus längst vergangenen Tagen.

Das alles ist Oman. Und doch wieder nicht. Weil das sagt man ja auch von Dubai und so. Wenn ich jetzt also schreiben würde Oman ist ein Land wie aus Tausend und einer Nacht, in der Moderne auf Tradition trifft und in dem man sich auf die Spuren von Sindbad dem Seefahrer machen kann, dann trifft das nicht mal ein Sandkorn von dem, was Oman wirklich ist. Oman muss man erfahren. Selbst.

Ich jedenfalls hab im Oman das gefunden, was ich in Dubai vermisst habe. Das Echte.

maskat

Es gibt vieles, das man im Oman sehen kann. Und muss. Maskat gehört dabei ganz oben auf die Liste. Die Hauptstadt des Sultanats, in der gerade mal 30.000 Menschen leben. Es ist keine Metropole und man braucht gerade mal drei Stunden um alle Sehenswürdigkeiten zu sehen. Und dabei ist ein Shoppingbummel auf dem Souk schon miteingerechnet. Und dann verschluckt sie dich wieder, lässt dich durch ihre Gassen ziehen und die Zeit fließt auf einmal rückwärts.

maskat

Dann stolpert man über Kreuzfahrttouristen. Keine Stunde später ist der Spuk vorbei und man hat Maskat wieder für sich. Dann ist die beste Zeit um sich in den Gängen des Mattrah Souks zu verirren. Sich von Weihrauch den Kopf benebeln lassen und nach Schätzen suchen. Vieles hier sieht aus, als sei es vor hunderten von Jahren in der Wüste vergraben worden und gerade gestern erst wieder entdeckt worden. Und doch weiß man genau, dass man nur in den verwinkelten Räumen hinter der Verkaufstheke genau schauen müsste und man würde noch mehr davon finden. Doch es ist einem egal, man will gar nicht wissen, ob der alte Kompass, der beim Aufmachen klemmt, gestern erst hergestellt wurde. Man will einen Schatz finden. Und man handelt. Hart.

maskat

Abseits vom Souk, gibt es noch andere Dinge zu sehen in Maskat. Die Große Sultan-Qabus-Moschee zum Beispiel, die zu den größten Moscheen der Welt zählt, in der man über einen Teppich läuft, der von 600 Knüpferinnen in drei Jahren Arbeit geknüpft wurde. Oder das Royal Opera House Muscat, das neben den in Beirut und Kairo, die einzige Oper der arabischen Welt ist.

Der Sultanspalast, Qasr al-Alam. In dem Sultan Qabus eigentlich gar nicht lebt. Der aber doch symbolisch für so vieles im Oman steht, eine Nähe, eine Entspannheit, die man selten dort findet, wo Macht demonstriert wird.

Dann gibt es in Maskat noch die Strände, die so lang sind wie der Horizont weit. Und einmal im Jahr, im Februar, das Maskat Festival, das einem den Oman von all seinen Facetten zeigt.

Und wenn man sich dann einen Mietwagen nimmt und einfach mal zwanzig Minuten, der Küste entlang, nach Norden fährt, dann kommt man nach Sib. Eine Stadt, die eigentlich größer ist als Maskat und die doch viel mehr an eine Kleinstadt erinnert. Wer hier durch die Gassen geht, wird auffallen. Auch wenn man sich noch so sehr bemüht. Touristen sieht man hier selten.

Und während man sich noch wundert, wo denn all die Menschen sind, geht langsam die Sonne unter und auf einmal ist Sib anders. Autos schieben sich durch die Straßen. Die Corniche gleicht dem Berliner Kudamm an Samstagen und Kinder spielen Fußball am Strand.

Und man setzt sich hin und wartet bis es dunkel wird. Bis der letzte Sonnenstrahl hinter dem Hajar Gebirge verschwunden ist. Und dann weiß man was Oman ist. Vielleicht. Manchmal weiß man das auch erst, wenn man unter den Sternen der Wahiba Sands geschlafen hat. Oder von einem Kamel gefallen ist. Zweimal.

Hinweis: Omanair hat mich freundlicherweise in den Oman eingeladen.

Ähnliche Beiträge