Ein Gast-Artikel von Susanne Maier
Von Vancouver in die Rockies
Oh Kanada. Mögt Ihr Roadtrips? Wolltet Ihr schon immer mal nach Kanada? Ich auch! Diesen Sommer war es endlich soweit. Doch was ist die ideale Route für einen ultimativen Roadtrip durch Kanadas Westen, wenn man nur drei Wochen Zeit hat, aber möglichst viel von den tollen Landschaften, wilden Tieren und Outdoor-Aktivitäten erleben möchte? Nach den ersten zehn Tagen in Vancouver und beim Surfen, Whale Watching und Sea Kayaking auf Vancouver Island kehren wir im zweiten Teil der Küste den Rücken und machen uns auf in die Rockies:
Ultimative Roadtrips: Kanada für Anfänger, Teil 2
Tag 10: Vancouver – Whistler
Heute ist der erste Tag Eurer Rocky Mountain-Tour! Folgt dem “Sea-to-Sky Highway” an der Küste entlang bis nach Whistler. Unterwegs bieten sich zahlreiche Gelegenheiten für Zwischenstops, zum Beispiel für ein Picknick in Britannia Beach. Im Ferienort Whistler (bekannt als Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2010) könnt Ihr im Sommer mitten im Ortszentrum mit seinen zahlreichen Shops, Restaurants und Bars waghalsige Downhill-Mountainbiker bei ihrer Ankunft am Lift beobachten. Interessant: Die Peak 2 Peak Gondola, eine Rekord-Seilbahn, die zwei Berge (!) miteinander verbindet. Oben befinden sich schöne Wanderwege.
Tag 11: Whistler – Jasper
Wenn Ihr früh aufbrecht, könnt Ihr es an einem Tag bis in die Rockies ins 800 km weit entfernte Jasper schaffen. Besonders spannend auf dieser Strecke sind die unerwartet unterschiedlichen Landschaften: Hinter den Coast Mountains mit seinen Gipfeln und Nadelwäldern passiert Ihr eine halbtrockene, fast wüstenartige Landschaft rings um Lillooet und entlang des Kamlooks Lake (willkommen im Goldgräberland!). Vorbei am majestätischen Gipfel des Mount Robson, dem mit 3954m höchsten Gipfel der kanadischen Rockies, passiert Ihr die Grenze zur Provinz Alberta und erreicht am späten Abend Jasper.
Tag 12, 13: Jasper National Park
Jasper ist ein netter kleiner Bergort im gleichnamigen Nationalpark und deutlich entspannter und weniger überfüllt als Banff. Eines meiner persönlichen Highlights dieser Reise befindet sich hier: Mt. Edith Cavell. Der “Path of the Glacier” führt durch Gletschergeröll hindurch zu einem kleinen Schmelzsee des Cavell Gletschers voller kleiner Eisberge! Einen noch schöneren Blick auf die drei Gletscher des Mt. Edith Cavell (und den kleinen See mit den Eisbergen) hat man vom “Cavell Meadows Trail”. Dieser führt über die Baumgrenze durch Bergwiesen, die im Sommer voller Blumen sind. Toll! Wenn Ihr könnt, bleibt länger in Jasper und macht noch mehr Wanderungen, eine Bootsfahrt auf dem berühmten Maligne Lake, oder fliegt wie Superman an der Zipline.
Tag 14: Jasper – Banff
Zwei magische Worte für jeden Roadtrip-Fan: Icefields Parkway. Eine Panoramastraße mitten durch die kanadischen Rockies, 250 Kilometer Wildnis und Panoramablick auf Berggipfel, Gletscher, türkise Bergseen… und Ihr mittendrin! Unbedingt anhalten: beim Columbia Icefield/Athabasca Gletscher und am Aussichtspunkt. Peyto Lake.
Tag 15, 16, 17: Banff National Park
Verbringt am Besten mehrere Tage in diesem legendären Nationalpark und genießt die Natur und Bergwelt. Geht wandern (für die weniger Wanderbegeisterten unter Euch: Es gibt auch viele kurze, einfache Trails. Lohnt sich wirklich!), genießt die berühmte Aussicht auf den Moraine Lake und das Valley of the Ten Peaks (am Besten früh morgens oder zu Sonnenuntergang) und seht mit etwas Glück wilde Tiere vom Elch bis Grizzly. Die besten Wanderungen: “Sunshine Meadows” und “Plain of the Six Glaciers”.
Tag 18: Banff – Revelstoke
Fahrt von Lake Louise aus weiter nach Osten, durch den eindrucksvollen Yoho National Park. Hier solltet Ihr unbedingt Wildwasser-Rafting auf dem Kicking Horse River probieren – ein tolles Erlebnis! Danach geht es immer weiter durch den Glacier National Park bis nach Revelstoke.
Tag 19: Revelstoke – Kelowna
Am Mount Revelstoke bietet sich eine für Roadtrip-Fans seltene Möglichkeit: mit dem Auto bis hoch auf den Gipfel zu fahren. Auf dem Weg dorthin durchquert man verschiedene Vegetationszonen, bevor sich einem am Gipfel inmitten von Bergwiesen voller Blumen (“Meadows in the Sky”) ein spektakulärer 360 Grad-Rundumblick auf die benachbarten Berggipfel bietet. Magisch! (Aber nur mit Moskitospray). Später geht es weiter nach Süden, zum Okanagan Valley und Lake, einer Obst- und Weinanbau-Region mit unerwartet mediterranem Klima. Gönnt Euch zum Sonnenuntergang am Seeufer einen Cocktail, zum Beispiel in Rose’s Pub in Kelowna.
Tag 20, 21: Kelowna – Vancouver
Ab heute seid Ihr offiziell wieder auf dem Rückweg nach Vancouver. Am schnellsten sind die Highways 97C und 5, aber ich empfehle die längere und schönere Route nach Süden über Summerland und Pentiction, bei der man noch etwas mehr Zeit im Okanagan Valley verbringen und entlang der Strecke noch eine Weinprobe einlegen kann. Verbringt Euren letzten Abend in Osoyoos an der US-Grenze, in einer warmen und wüstenartigen Wein- und Obstanbauregion, bevor Ihr die letzte Strecke zurück nach Vancouver in Angriff nehmt. Was für eine Reise!
Wart Ihr schon in Kanada? Teilt Eure Erfahrungen und Reisetipps mit uns!
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Susi liebt Reisen, bei denen entweder Großstädte, raue Landschaften oder diverse historische Stätten involviert sind. Sie ‘macht was mit Medien’ und träumt gemeinsam mit Yvonne von der großen Weltreise und dem ultimativen Roadtrip. Folgt ihr auf Twitter @blackdotsws und schaut auch mal auf ihrem Blog blackdotswhitespots vorbei!
Discussion4 Kommentare
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Wow, those photos are just ridiculous! So, so amazing! I am hoping to head to Canada for 3 months this year, but not sure if time will allow for this kind of trip – but this is totally my kind of trip!
Eine ähnliche Route bin ich in Canada auch gefahren! Mir scheint als hätten wir fast genau die gleichen Bilder geschossen 😉 sehr schön auf jeden Fall!
Leider schmilzt der Gletscher beim Icefields Parkway immer mehr, ein Freund der mit dabei war und schon mal vor 15 Jahren dort gewesen war meinte damals sei der Gletscher viel größer gewesen.
Für mich ging es über Kamloops Richtung Norden über Prince George nach Prince Rupert und von dort aus mit der Fähre runter nach port Hardy- berühmt-berüchtigte Fährenstrecke! Wenn man in Vancouver ist darf man Victoria unbedingt nicht verpassen, ein Abstecher lohnt sich unbedingt!
Hallo Yvonne, ich habe mir deine Route angeschaut und möchte sie im September auch abfahren, wenn ich in Kanada bin. Wo hast du denn immer so übernachtet bei deinem Roadtrip?
LG, Bianca